Giersch

AEGOPODIUM PODAGRARIA

Allgemeines

Andere Namen: Geißfuß, Dreiblatt, Erdholler, Hinfuss, Podagariakraut, Wiesenholler, Zipperleinskraut

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Standort: Wegränder, Auwälder, Hecken und in Gärten

Ernte: nur junge Blätter daher eher April bis Juli, junge Pflanzen auch länger, Samen im Herbst

Verwendbare Pflanzenteile: Blätter, Samen

Büroklammer

Besonderheiten & Anwendung

Sammeln

Der Giersch ist eher als Unkraut bekannt und wer versucht ihn loszuwerden hat einiges zu tun. Daher ist es besser den Giersch lieben zu lernen und ihn aufzuessen. Er bevorzugt halbschattige, leicht feuchte Standorte. Deshalb findet man ihn häufig in Auwäldern oder in der Nähe von Hecken.

Er gehört zu den ersten Frühlingsboten. Er wird bis zu 90cm hoch, wächst aber auch bodendeckend. Zu erkennen ist der Giersch vor allem mit Hilfe der 3 Mal 3 -Regel: Er hat 3 Blätter, die so gefiedert (unterteilt) sind, als wären es noch einmal 3 Blätter. Außerdem ist der Stängel 3-kantig und innen hohl und kann eine leichte rötliche Färbung haben. Zusätzlich zu diesen Erkennungsmerkmalen ist auch der Geruch sehr markant. Er riecht frisch nach Suppengemüse (Er ist als Doldenblütler ja auch mit Karotte, Pastinake Petersilie und Dille verwandt).

Die Blüten sind in Dolden 12 bis 25 -strahlig angeordnet und blühen von Juni bis August. Die Samen sehen dem Kümmel recht ähnlich, sind 3 bis 4 mm groß, glatt und eiförmig und können im Herbst gesammelt werden.

Verwechslungsgefahr besteht im Frühjahr mit hochgiftigen Schierling (Stängel oft gefleckt, stark gefiederte Blätter, ovaler, glatter Blattstiel, stinkt nach Mäuseurin), der ebenfalls hochgiftigen Hundspetersilie (riecht manchmal unangenehm, hat glänzende Ober- und Unterseite der stark gefiederten Blätter, runder, unbehaarter Stängel, der manchmal rot sein kann) und dem (auch giftigem) Hecken-Kälberkopf (runder, leicht kantiger, behaarter Stängel, behaarte Blätter, die stärker gefiedert sind als die des Giersch). Daher ist die 3 Mal 3 Regel immer zu beachten.

 

Inhaltsstoffe
Der Giersch ist reich an ätherischen Ölen, Makro- und Mikronährstoffen. Hervorzuheben ist die hohe Dichte an Mineralstoffen, und Vitaminen, die typische Lebensmittel wie Grünkohl und Zitrone um ein Vielfaches überbietet. Der Name Podagraria stammt von Podagra – dem akuten Gichtanfall. Der Giersch wurde in der traditionellen Medizin vor allem gegen Gicht, Rheuma und andere Zipperlein wie Krampfadern, Entzündungen oder Hämorrhoiden eingesetzt. Wissenschaftlich belegt ist allerdings nur die abführende und harntreibende Wirkung.

Verwendung
Der Giersch wird vor allem in der Küche gerne verwendet. Aber auch die äußerliche Anwendung als Badezusatz oder für Umschläge ist alt-bekannt. Gegen Gicht, Rheuma, Sonnenbrand und Insektenstiche wer-den die Umschläge mit frischem, zerquetschtem Giersch auf die betroffenen Körperstellen aufgebracht. Als Badezusatz wird Giersch vor allem gegen Hämorrhoiden aber auch bei Gelenkschmerzen eingesetzt.

Für die Umschläge kann man auch einen Tee aus den Gierschblättern kochen.

Hinweise:

  • Auch gegen Heilpflanzen gibt es Allergien und Unverträglichkeiten. Ebenso können Wechsel- und Nebenwirkungen auftreten!
  • Heilpflanzen unterstützen unseren Körper, ersetzen aber keinen notwendigen Arztbesuch!
  • Bitte immer nur Pflanzen sammeln, die eindeutig bestimmt werden können

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